4.

Seit ich trat in deine Kreise,
Goldgelockte Zauberin,
Ward ich frohgemut und weise,
Froh und weise wie Merlin.
Wie der Falter im Entpuppen
Dringt mein Sinn befreit empor;
Mir vom Auge fiel's wie Schuppen,
Und erschossen ward mein Ohr.
Jetzt versteh' ich, was im Bache
Singt und klingt mit frohem Schall,
Und der Blumen stille Sprache
Und den Schlag der Nachtigall;
Lerne, was der Frühwind flüstert,
Wenn's im Walde blüht und lenzt,
Was aus Kluft und Wolke düstert,
Was aus Sternen niederglänzt.
Ach, und frag' ich dann mit Liedern
In dies Stimmgewog' im Kreis,
Kommt so lieblich ein Erwidern,
Daß ich's kaum zu fassen weiß.
Weißt du, Kind, was all das Schallen
Laut und leise mir erzählt?
»Daß dein Herz getreu vor allen,
Ach, und daß es mich erwählt.«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Gedichte und Gedenkblätter. Zwölf Jugendlieder. 4. [Seit ich trat in deine Kreise]. 4. [Seit ich trat in deine Kreise]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B851-5