Feierabend

Wie sich am westlichen Himmel
Hinter den Bergen im Purpurgeflock
Die Sonne verliert,
Atmet die Brust freudiger auf
Und saugt begierig
Den kühl erfrischenden Hauch des Abends.
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Stiller wird's in der Seele;
Ein ruhig heitrer See,
Dehnt sie sich weit;
Schwänen gleich
Ziehen Erinnerungen
Über den friedlichen Spiegel hin.
Ruhe, Ruhe
Säuselt mich an aus der Höhe.
Über das Auge sinkt
Leise die Wimper,
Und vom Wunderbaume der Nacht
Brech' ich des Schlummers liebliche Blüte,
Des Traumes Goldfrucht.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Feierabend. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B9A9-8