10.

Schweig, wenn dir vom Überflusse
Tönend nicht die Seele schwoll!
Nicht an jedem Tag zum Schusse
Seinen Bogen spannt Apoll.
Keinen wahrlich darf's verdrießen,
Daß zu tieferm Ernst geweiht,
Seltner dir die Weisen fließen
Als in muntrer Jugendzeit.
Doch mit Fug wird dir's verübelt,
Wenn du Form und Reim erzwingst,
Und, was frostig ausgegrübelt,
Als begeistert Lied uns bringst.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. 10. [Schweig, wenn dir vom Überflusse]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BBC9-0