[51] 37.

Die Sonn' hebt an, vom Wolkenzelt
Verstohlnen Glanz zu schießen;
Da gibt es rings in Wald und Feld
Ein Rauschen, Rieseln, Fließen.
Das Eis zergeht, der Schnee zerrinnt,
Dann grünt es über ein Weilchen,
Und leise singt der laue Wind:
Wacht auf, wacht auf, ihr Veilchen!
O lindes Säuseln tief im Tal!
O erster Duft des Märzen!
Nun blüht und klingt die Welt zumal,
Nun klingt's auch mir im Herzen.
Und wie die Lüfte wundervoll
Sich blau und blauer dehnen -
Ich weiß nicht, was das werden soll,
Was will dies Ringen und Sehnen?
Mir wird die Brust so weit, so weit,
Als ob's drin blüht' und triebe -
Kommst du noch einmal, Jugendzeit?
Kommst du noch einmal, Liebe?

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Jugendgedichte. Erstes Buch. Lieder als Intermezzo. 37. [Die Sonn' hebt an, vom Wolkenzelt]. 37. [Die Sonn' hebt an, vom Wolkenzelt]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BCBF-2