Kriegslied

Und wenn uns nichts mehr übrig blieb,
So blieb uns doch ein Schwert,
Das zorngemut mit scharfem Hieb
Dem Trutz des Fremdlings wehrt;
So blieb die Schlacht als letzt Gericht
Auf Leben und auf Tod;
Und wenn die Not nicht Eisen bricht,
Das Eisen bricht die Not.
Wohlauf, du kleine Schar, wohlauf,
Vertrau' auf Gott den Herrn!
Es geht ein Stern am Himmel auf,
Das ist der Freiheit Stern.
Als wie ein Frühlingssturm erbraust
Der Völker Aufgebot;
Da fährt ans Eisen jede Faust,
Das Eisen bricht die Not.
Und ob der fremden Söldner Schar
Wie Dünensand sich mehrt:
Getrost, je größer die Gefahr,
Je höher Herz und Schwert!
Und ob aus seiner Höllenburg
Der Teufel selber droht:
Ein kühner Mut geht mittendurch,
Das Eisen bricht die Not.
[226]
Schon hallt des Feinds Trompetenruf,
Kanonen brummen drein.
Wohlauf, wohlauf mit raschem Huf
In seine Lanzenreihn!
Es klingt der Stahl, es steigt der Brand,
Die Bronnen springen rot -
So grüß dich Gott, mein deutsches Land!
Das Eisen bricht die Not.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Juniuslieder. Lieder. Kriegslied. Kriegslied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-C019-A