Der tätige Glaube

Wer Gottes Wort nicht hält, und spricht:
Ich kenne Gott! der trüget;
In solchem ist die Wahrheit nicht,
Die durch den Glauben sieget.
Wer aber sein Wort glaubt und hält,
Der ist von Gott, nicht von der Welt.
Der Glaube, den sein Wort erzeugt,
Muß auch die Liebe zeugen.
Je höher dein Erkenntnis steigt,
Je mehr wird diese steigen.
Der Glaub erleuchtet nicht allein;
Er stärkt das Herz und macht es rein.
Durch Jesum rein von Missetat,
Sind wir nun Gottes Kinder.
Wer solche Hoffnung zu ihm hat,
Der flieht den Rat der Sünder;
Folgt Christi Beispiel, als ein Christ,
Und reinigt sich, wie Er rein ist.
Alsdann bin ich Gott angenehm,
Wenn ich Gehorsam übe.
Wer die Gebote hält, in dem
Ist wahrlich Gottes Liebe.
Ein täglich tätig Christentum,
Das ist des Glaubens Frucht und Ruhm.
Der bleibt in Gott, und Gott in ihm,
Wer in der Liebe bleibet.
Die Lieb ist's, die die Cherubim,
Gott zu gehorchen, treibet.
Gott ist die Lieb; an seinem Heil
Hat ohne Liebe niemand teil.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gellert, Christian Fürchtegott. Gedichte. Geistliche Oden und Lieder. Der tätige Glaube. Der tätige Glaube. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-C38B-0