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TRÜBER HIMMEL

Dein auge erscheint wie umschleiert von dunstigem tau
Geheimnisvoll (ist es blau oder grün oder grau?)
Das wechselnd grausam · träumerisch oder verliebt
Die gleichmut und blässe des himmels wiedergibt.
Du bist wie die tage weiss und lau und verhüllt
Wo sich das bezauberte herz mit tränen erfüllt
Wenn von dem wehe das unbekannt in ihnen kreist
Zu wache nerven verspotten den schläfrigen geist.
Zuweilen bist du den schönen wolken verwandt
Wenn sie die sonne der nebligen zeiten entbrannt ..
Wie wirfst du dann deinen schimmer – gefeuchtete welt
Von eines getrübten himmels strahlen erhellt!
O werd ich – gefährliche frau und verführende luft –
So lieben euren schnee und nebligen duft
Und nehme ich aus dem himmel trostlos und kahl
Vergnügen die stechender sind als eis oder stahl?

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. Gesamtausgabe der Werke. Baudelaire. Die Blumen des Bösen. Trübsinn und Vergeistigung. LI Trüber Himmel. LI Trüber Himmel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D0A2-2