18. Der Kater und die kleinen Vögel

Ein Kater saß auf einem Baum,
Und hörte kleine Vögel singen.
Ihr, sprach er, wär't für meinen Gaum!
Euch alle möcht' ich gern verschlingen!
Ein Stieglitz sagte: Du Tyrann!
Sollst uns wohl nicht in deine Tatzen kriegen;
Wir Vögel, wir sind gut daran,
Gelobt sei Gott! wir können fliegen!
Die Mäuschen aber dort, in ihren alten Mauern,
Die jammern mich! – – –
Gut, sprach der Kater, aber ich
Kann euch belauern!
Daß Gott erbarm!
Schrie allsobald der kleinen Vögel Schwarm,
Wenn Macht und List
Beisammen ist!
Und flog, nicht einer blieb, und flog sogleich von dannen,
Weit aus den Augen des Tyrannen.

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TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Fabeln. Zweites Buch. 18. Der Kater und die kleinen Vögel. 18. Der Kater und die kleinen Vögel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D83C-6