Drittes Buch

1. Der Maulwurf und der Hamster

In die gefüllte Speisekammer
Des Hamsters grub sich einst ein Maulwurf ein.
Hier, sprach er klagend, hier wird meines Hungers Jammer
Einmal am Ende sein!
[103]
Acht Tage schon hab' ich gegraben,
Und nichts gefunden, mich zu laben;
Gottlob! –
Indem er's sagt, entsteht
Ein großer Lärm, der Hamster kommt gesprungen;
»Dieb! Räuber! Mörder!« – Gnade fleht
Der arme Hungrige! Gekämpfet und gerungen
Auf Leben und auf Tod, wie in Amerika,
Wird in der allzuengen Kammer. –
Der arme Maulwurf stirbt und endigt seinen Jammer.
So wären, wenn's geschah,
Die Tiere ja
So grausam wie die Menschen? Nein!
Es kann wohl nicht geschehen sein.

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TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Fabeln. Drittes Buch. 1. Der Maulwurf und der Hamster. 1. Der Maulwurf und der Hamster. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-DB1D-7