18. Auf den unüberwindlichsten König

Was wird in künftig denn wol ewer Schwede machen,
Der vnbeherzte Mann? sagt Tyllens Volk zu mir.
Ich nahme zu der Hand den Reißzeug vnd Papier,
Malt einen Siegesherrn mit allen Siegessachen.
Das Haupt Achilles war, wenn er die Feinde schluge,
Vnd nach verrichter Schlacht zu Hause kommen war.
Ich wandt ihm grünes Laub vnd Gold in seine Haar,
Vnd in der rechten Hand er einen Scepter truge.
Zur Rechten prangten her viel Palm- vnd Lorbeersprossen,
Vnd die erworbne Beut' hier auf der linken Hand,
Viel palmgeformbte Röck' vnd steingesticktes Wand,
Auch Waffen, die noch frisch vom Staub vnd Blute flossen.
Sonst schrieb' ich oben an die Thaten vnd die Kriege,
Die Namen vnd das Volk, das nieder war gemacht.
Vergaß die Wagen nicht, die Helmbe, Schild vnd Pracht,
Wie der Triumf erheischt, vnd üblich ist im Siege.
Drauf viel gefangen Volk vnd überwundne Sachen
In langer Reye ziehn. Ich nam es hin mit mir,
Legt' ihnen das Gemäld' vnd ganze Tafel für;
Hier, sagt' ich, könnt ihr sehn, was wird der Schwede machen.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Gloger, Georg. Gedichte. Decas Latino-Germanicorum Epigrammatum. 18. Auf den unüberwindlichsten König. 18. Auf den unüberwindlichsten König. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-DB71-9