[211] Uber die unverletzliche Tugend

Das Vnglück endlich kan an Tugend mich nicht irren.
Es mundert sie vielmehr / bläst ihre Funken auf /
und bringt des Muhtes Hängst in dapffern Helden-Lauff.
wann es mir Tugend mehrt / so kan ich nichts verliehren.
Wann auf das äusserst auch die Sachen sich verwirren /
Saturnus / Mars / Mercur / selbst fallen über Hauff:
So spring' ich unverzagt mit freyen Füssen drauf.
Ihr Widerstand muß mir mein Siegs-Pracht erst recht zieren.
Bleibt Gott allein mein Trost; so sey der Erden Trutz /
und allem Vngelück / mich wenigst zu verletzen!
weil sie die Fersen sticht / beginnt mich zu ergötzen
die Himmlisch Nectar Brust: und schweb in seinem Schutz.
muß ich schon alle Lust und Erden-Glück aufgeben.
so bleibt mir Tugend doch noch länger als mein Leben.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. Zugabe von L. Sonneten. Uber die unverletzliche Tugend. Uber die unverletzliche Tugend. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E6AC-4