[207] Als die Heiden die H. Schrifft verbrennen wolten / das Buch aber unversehrt bliebe / und viel Leut dadurch bekehrt wurden

Was soll das jrdisch Feur dem Himmlischen doch schaden?
mit nichten das Geschöpff die Schöpffungskrafft versehrt:
viel eh es / als ein nichts / in ersten Vrsprung kehrt.
nur Diener die Geschöpff / nicht Feinde sind der Gnaden.
wann's mit der Flammen wär der ganzen Höll beladen /
so würd kein Stänblein doch von Gottes Wort verzehrt.
das leidet kein vergehn / was alle Ding ernehrt
es ist / aus Gottes Mund / der Himmel-leitend Faden.
Solt dessen Mund das Feur / aus dem es ward / nicht zwingen?
Er macht das Irdisch hier / auf daß das Himmlisch brennt /
auch wider die Natur / das Zeitlich nit verschlingen:
Daß jenes zu dem Kreiß mit vielen Geistern rennt.
das Blat bleibt unverletzt / auf daß die Herzen brennen.
Dort Er erhält das Buch / hier vieler Tausend Sinnen.

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TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. Zugabe von L. Sonneten. Als die Heiden die H. Schrifft verbrennen wolten. Als die Heiden die H. Schrifft verbrennen wolten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E75E-E