[166] Das sechste:
Der umstehenden Bekehrung

Es ist / es ist vollbracht: die Frucht ereugt sich schon.
Der Herzen-Diamant ist durch sein Blut erweichet.
Der Heilig Geist-Magnet die eisnen Sinnen streichet.
Es ritzet neue Reu die Stachel-Dornen-Kron.
Man sicht ihn hier am Creutz / und glaubt Ihm dort im Thron
der hohen Göttlichkeit / daß er dem Vatter gleichet /
Er sey der Ewig Gott / da Er doch todts verbleichet /
siht einem Würmlein gleich; man nennt ihn Gottes Sohn.
O seltner Wunder-Glaub / den Fluch vor Segen schätzen /
zum selbst-verlassenen die Zuflucht nehmen noch /
sein Leben auf den Tod / Trost auf Trostlose / setzen /
und hoffen Hülff' von dem / der unter seinem Joch
schier selbst verschmachtet ist. So hat es Gott gefallen:
das alles Er erlitt' / und uns erlöst von allen.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. Der Sonneten - Andres Hundert. Die Sieben - Zeichen oder Wunder-Worte. Das sechste: Der umstehenden Bekehrung. Das sechste: Der umstehenden Bekehrung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E7DB-5