[218] Auf eben dieselbe

Tugend / Witz und Tapfferkeit / können aller Noht Ansiegen.
Scylla und Charybdis stehen / von den Wellen unbewegt.
Wer sich mit Entschliessung rüstet / alles Vnglück leicht erlegt.
Nur die Pflaumen / lassen sich einen jeden Wind bekriegen.
Zeit und Sterne mögen fort / daß was ihnen liebet / fügen.
Der / so aller Tugend Tugend / sanffte Ruh' / im Herzen trägt /
bleibet / wann sich schon die Erde sampt dem ganzen Himmel regt /
durch viel seltnes Aenderwerck / unverrucket im vergnügen.
Wann die Freyheit in den Sinnen / selbe in dem Himmel seyn.
Nichts man acht der Fässel hafft: kan sie doch der Straußen Magen /
Warum nicht die Tapfferkeit / überhärten und ertragen.
Glück und Vnglück an sich selber ist ein bloßer Meinungs-Schein.
Solt sich der um Schatten-Schein und erdichte Noht betrüben /
der das höchst' und wahre Gut / Gott / kan unverhindert lieben?

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TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Auf eben dieselbe. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E991-A