[155] Das 4. Wort
Mich dürstet

Mich dürstet: daß ich euch an Freud kan truncken machen /
daß ihr vor gutem Muht jauchzt in der Ewigkeit.
Mein Blut / so dürstig ist / daß es euch Ruh bereit /
daß seiner tropffen Schweiß wie Purpur-Thau herbrachen.
Es dürstet nach dem Durst der fast verschmachten Schwachen.
und daß es ihnen selbst könnt werden mit der Zeit
ein Trank: ihr werdt dadurch des Seelen-Dursts befreyt.
Der Durst ist / nicht nach Wein / nach Herz-Erquickungs Sachen.
Ich könt den Felsen auch wol schlagen / wann ich wolt /
ich selbst der Lebens-Brunn könt frische Quellen schaffen /
ja daß mir in den Mund ein Bächlein rinnen solt.
daß ihr wurd Ewig satt / mich alle Mängel traffen.
Schau / alles diß / O Mensch / ich willig leid vor dich.
Mit Buse-Thränen solst du wider träncken mich.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. Der Sonneten - Andres Hundert. Die sieben Erzgnaden-Worte - unsers Erlösers am Creutz. Das 4. Wortt. Das 4. Wortt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E992-8