[298] 17. Klag-Lied

1.
O Höchster! hilff du mir mein Vnglück überwinden.
Mir ist es je zu schwer:
drum ich dein' Hülff begehr.
Laß nur zum wenigsten mich Linderung empfinden.
Herr / hilff du mir behend:
wo nicht / so machs ein End!
der viel-beglückte Tod / hilfft herrlich überwinden.
2.
Du Zucker-süsses End dem Gallen-bittern Leben!
komm her / ich fürcht dich nicht /
ich tritt dir ins Gesicht.
Du kanst das / was der Welt unmüglich ist / mir geben /
du allerliebste Ruh /
ach nahe dich herzu!
magst andern seyn ein Tod: mir aber wärst ein Leben.
3.
Ich gläube / daß sich recht der Häuter vor mir scheuet /
weil ich so herzhafft bin.
Ach komm' / und nimm mich hin!
mein Herz sich alleweil auf deine Sense freuet.
Ha! ha! mein Tod / nur her!
dich an mich nichts nit kehr:
ein schlechter Mader / der ein frisches Blümlein scheuet!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Gesang in Funfzig Liedern: untermischt mit allerhand Kunst-Gedanken. 17. Klag-Lied. 17. Klag-Lied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-EA11-F