[214] Uber meine vielfältige Widerwärtigkeiten

So viel / als der Igel Stachel / darff ich Waffen widers Glück:
daß ich aller Ort und End mich vor seinem Anlauf schutze /
und die kühn Verletzungs-Hand / vor dem Tugend Angriff stutze.
Ich hab mich mit ihm zu schlagen / alle Stund und Augenblick.
Es steckt wohl / als wie der Igel / voller Stachel / voller Tück.
Doch muß nach dem Tugend-Klang es mir danzen ihm zu Trutze /
wann ich ihm den Vnbestand / und das schnell vergehn aufmutze.
Ich / indem es mich will plagen / es mit seiner Lust erstick.
Es ist üm ein kleins zuthun / daß ich mich mit ihm bemühe.
Es wird noch / in Fässeln / müssen zieren meinen Steges-Pracht.
Ob ich schon der Tugend wegen / jetzund werd verhasst verlacht:
Acht ich es doch alles nicht / wann ich nur mein Werk vollziehe:
liebt es Gott / wird meine Pein tausendfach ergetzet werden /
dort in seinem Jubelthron / oder theils wol noch auf Erden.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. Zugabe von L. Sonneten. Uber meine vielfältige Widerwärtigkeiten. Uber meine vielfältige Widerwärtigkeiten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-EA6C-7