An die Spanier (Espartero)

Nun wohl, fahrt hin, des Ankers seid ihr los,
Es war ein plumpes Ding auch, schwer von Eisen,
Daran ein Seil, nur etwa hänfen bloß,
Das fördert nicht, zurückhält, die da reisen.
Doch hielt er euch, umringt von Klippen, fest,
Da alle Seiten schon des Schiffes krachten,
Und auf des Strandrechts kargen Überrest,
Die Nachbarn ihre Hände fertig machten.
Nun gehts nach vorwärts und ein jeder rät,
Den Kurs bestimmt das Schiffsvolk der Verdecke,
Die Segel schwellen und der Wimpel weht,
Das Aug mißt froh die rückgebliebne Strecke.
Allein bedenkt, der Sturm bläst ohne Ruhn,
Gekreuzt aus jedem Strich der Windesrose,
Circe und Äolus, Proteus, Neptun,
Sie streiten sich um eure künftgen Lose.
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Da ist nicht Wahl, als, wenn die Kraft erlahmt,
Zu sterben wie es ansteht wackern Streitern
Und an den Klippenreihn, woher ihr kamt,
Mit ungeschwächtem Männermut zu scheitern.
Wenn nicht, daß wieder ihr die Sandbank sucht,
Auf der ihr durch Jahrhunderte gestanden,
Um in der schlammerfüllten eklen Bucht
Für weitere Jahrhunderte zu stranden.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. Gedichte. Gedichte. An die Spanier (Espartero). An die Spanier (Espartero). Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-ED81-C