Frühlingsgedanken

(Im Garten vor einem knospenden Strauche)

Mutter.

Wie die Knospen schwellend blitzen,
Schon geht auf der Blüte Stern.
Zieren wird er und auch nützen,
Blum und Frucht, so mag ichs gern!
Dichter.

Fröhlich bin ich, wie ein König!
Mir gefällt der wackre Strauch!
Schläft acht Mond, blüht dann ein wenig –
Ei, bei Gott! so mach ichs auch!
Mädchen.

Weiß der Unschuld, Rot der Freude,
Bei der Zukunft frommen Grün,
Prangt auf seiner Blüten Kleide
Und gen Himmel sehn sie hin.
Fahnenjunker.

Weiß und Rot mit Grün umwachsen,
Recht gut kaiserlich, fürwahr!
Kriegt man Lust sich 'rumzubaxen,
Beut er schlanke Gerten dar.
Gärtner als Epilog, den Vorübergehenden nachsehend.

Ei, daß dich! mit Hoffen, Freuen,
Mit Erwartung, Blüt und Frucht!
Heute Nacht wirds, denk ich, schneien,
Dann kommt morgen her und sucht!

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TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. Gedichte. Gedichte. Frühlingsgedanken. Frühlingsgedanken. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-FDE9-1