[Sieh, er ist uns wieder gekommen]

[66]
Sieh, er ist uns wieder gekommen,
der heitere, festliche Tag.
Vieles hat uns das Schicksal genommen,
ach, wir litten so manchen Schlag,
seit ein kurzes Jahr entschwunden,
und noch bluten frische Wunden.
Einen Bruder hinausgetrieben
in das Getümmel der tobenden Welt,
fern von allen, die ihn lieben,
auf des Krieges blutigem Feld,
und – ach, laß mich weinen und schweigen,
soll ich auch sein Bild dir noch zeigen!
Doch es konnt uns nicht alles rauben,
das verfolgende, harte Geschick,
Liebe ließ es uns und den Glauben
an ein künftiges, neues Glück,
Vertraun und Geduld und reine Herzen;
O! das entwaffnet die herbsten Schmerzen!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. Gedichte. Gedichte. [Sieh, er ist uns wieder gekommen]. [Sieh, er ist uns wieder gekommen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-FDF1-B