20.
Auff den Tag Mariæ Magdalenæ. Luc. 7.

Die Threnen/ die du schaust von diesen Wangen fliessen/
Dringt ernste Reu/ doch mehr entbränte Lieb'/ hervor
Die offt vor Christi Wort/ verstopffet Hertz vnd Ohr
Komt itzt vnd fällt vor Angst zu seinen zarten Füssen.
Die Augen/ die sie ließ bald hin bald wieder schiessen.
Sehn traurig vnter sich/ ihr seufftzen steigt empor
Das Haar der Vnzucht Netz/ der Mund deß Hertzen Thor
Das Geile fing/ lernt itzt die Keuschheit selbst einschliessen.
In dem sie Christi Fuß mit heissen Zehren netzet/
Hat Christus aller Schuld vnd Sünde sie entsetzet/
Sie macht deß Herren Fuß/ Er ihre Seele rein.
Sie rührt den Artzt kaum an/ Er heilet ihre Wunden/
Sie wind't ihr Haar vmb Ihn/ vnd wird doch selbst verbunden.
Sie salbet seinen Leib/ Er stillet ihre Pein.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das Vierdte Buch. 20. Auff den Tag Mariæ Magdalenæ. 20. Auff den Tag Mariæ Magdalenæ. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-17C4-1