5.
An den leidenden Herren Jesum

So gehst du nunmehr hin/ und trägst den Fluch mit dir!
Den König/ dir die Welt zum letzten Abscheid giebet/
Dein Land/ das du vielmehr noch als dich selbst geliebet/
Das dir das Creutz aufflegt: Ach was verzieh ich hier/
Ich seh das Jesus selbst mich zu dem Leben führ/
Doch nur durch Schmach und Tod. Warum denn so betrübet?
Er rufft: Weint nicht um mich/ Ihr die die Buß auffschiebet/
Weint über euch: Der Grimm/ die Straffe kommt nach mir.
Fort dann mit Jesu fort? Last uns weil Zeit/ entfliehen
Ob schon man sonder Creutz aus Salem nicht kan ziehen/
Es zeigt uns dieses Holtz/ was man von hinnen trägt.
Besitze was du wilt/ du wirst noch alles lassen/
Ein Stück ists von dem Creutz/ was dich nur wird umfassen/
Drey Bretter sind/ darmit man dich ins Grab einlegt.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Aus dem Nachlaß. 5. An den leidenden Herren Jesum. 5. An den leidenden Herren Jesum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1937-2