51.
An ein Adeliches Frauenzimmer/ in eben selbiger Gelegenheit. Als er ihr seinen Papinian übersendete

O Rose/ die du nun auf Dornen gantz verblühst/
Benetzt mit stetem Thau der immer frühen Thränen/
Bestürmt von langem Leid/ bewährt mit bangem Sehnen/
Indem du dich allein und gantz verlassen siehst:
Laß von dem Kummer ab mit den du dich bemühst/
Und schaue wie gar nicht durch Lob/ durch Schmach/ durch Dehnen/
Durch Beil/ Verlust und Todt die Tugend zu verwehnen/
Die auch ein Mord-Gerüst zum Ehrenbett erkiest.
Der Leben/ Stand und Gunst des Fürsten/ der die Pracht
Des ausgezierten Hofs und Furcht und Fall verlacht/
Wil dein betrübtes Hertz durch seine Qual erquicken.
Nimm denn nicht weinend an/ den/ der auch sterbend siegt/
Der durch Beständigkeit der Erden Weh bekriegt.
Was schöners könt ich dir/ O Allerschönste/ schicken.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Aus dem Nachlaß. 51. An ein Adeliches Frauenzimmer. 51. An ein Adeliches Frauenzimmer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-194C-3