36.
Uber seines jüngsten Sohnes Danielis Geburt

Wo sind wir! sind wir nicht fast in der Löwen Rachen?
Schwächt nicht die Freyheit selbst in mehr den ehrnen Band!
Was schauen wir vor uns/ als ein verheertes Land/
Und weinen wir nicht stets/ weil die in Babel lachen!
Beginnt der Fels nicht schon das Bild zu Staub zu machen/
Das längst schon nach dem Ertz in Stahl und Thon verschwand/
Und doch schenckt Gott dich mir/ O keuscher Liebe Pfand/
Indem die letzten Reich' auf eignen Flammen krachen.
Willkommen! der du mich in Schmertzen sollst ergetzen;
Komm sey mein Daniel/ komm/ weil die Zeit einbricht/
Die Jammer uns gedräut: komm/ gilt kein Rathen nicht/
So ist Beständigkeit vor weise Kunst zu schätzen.
Laß jenem Stand und Amt und Gold den schönen Kott/
Halt nur/ biß an den Tod/ wie jener/ fest an Gott.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Aus dem Nachlaß. 36. Uber seines Sohnes Danielis Geburt. 36. Uber seines Sohnes Danielis Geburt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1951-6