65.
An eben Selbige

Doch grünt die frische Lieb/ ob Blum und Baum erbleicht/
Die Liebe/ die sich mir in einem Krantz verehret/
Dem Bild der Ewigkeit/ die durch kein End auffhöret/
Und keiner Zeiten Grimm/ ja nicht dem Tode weicht/
Ihr keuschestes Gemüth/ das reinem Silber gleicht/
Mein Licht/ hat ihr Geschenck mit Perlen noch vermehret/
Die/ wenn das rauhe Saltz der Wellen sich empöret/
Kein scharffer Schlag der See/ kein schäumend Fleck erreicht/
So bleibt ihr hoher Geist doch rein in trüben Schmertzen/
Ihr Geist/ den rechte Treu aus unverfälschtem Hertzen
Durch ihrer Seuffzer West in meinen Cörper schickt.
Ich wil zwar ihr Gemüth aus dem Geschencke schätzen/
Diß Wort doch/ das sie ließ auf dieses Silber etzen/
Ist was den Krantz recht ziert und mich allein erquickt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Aus dem Nachlaß. 65. An eben Selbige. 65. An eben Selbige. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1BC9-A