38.
Auf einer Hoch-Fürstl. Person Absterben

Mehr denn durchlauchter Geist/ zureissest du das Band
Mit welchem Sterblichkeit umsonst dich sucht zu halten/
Schwingst du dich Himml auf/ was ewig zu verwalten/
Und denckst du nicht an dein in Leid vertiefftes Land?
Rufft Gott/ der Fürsten Fürst/ dich sein unschätzbar Pfand/
Das er der Erden lieh! Jtzt nun die Treu wil alten/
Nun Redligkeit verblüht/ und Recht und Lieb erkalten/
Dorthin wo alles gläntzt/ im immer-festen Stand.
Blut würd an Thränen statt aus unsern Augn fliessen/'
Wenn nicht dein Tod die Seel uns aus der Brust gerissen/
Wie! nenn ich deinen Tod/ was dich ins Leben führt?
Ach Fürst: ich schau wie fern es mit uns leider! kommen/
Weil du den Ehren Schmuck mit aus der Welt genommen/
Der Kirch'/ und Rath und Schul und Schwerdt und Schild geziert.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. 38. Auf einer Hoch-Fürstl. Person Absterben. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1E4F-8