[202] 29.
Auff den Sontag der bewehrten Aufferstebung deß Herrn/ oder Quasimodogeniti. Job. 20.

Was traur ich? Hat der Feind gleich für vnd für gesponnen
Zu meinem Jägergarn: muß gleich mein Kämmerlein
Diß enge Bilgerhaus stets fest-verrigelt seyn!
Was traur ich! ob es Nacht! dieweil die helle Sonnen
Dem Printz der Finsternüß/ dem Sathan abgewonnen/
Vnd Licht vnd Frieden bringt! wenn aller Trost zu klein/
Vnd ich verlassen bin/ tritt Jesus zu mir eyn!
So bald er komm't/ so bald ist was mich kränckt/ zerronnen!
Er ist mein Herr vnd Gott! Er weis't mir Fuß vnd Hand
Ich scha'u durch seine Seitt/ wie tieff sein Hertz entbrand/
Wer zweifelt/ komm' vnd schau. Wor diesen offen Wunden
Verfällt der Worte Pracht/ diß Zeugnüß ist zu war/
Diß Blutt fleußt viel zu frisch/ die Liebe scheint zu klar:
Hier wird ein offen Hertz mit ofner Hand gefunden.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. 29. Auff den Sontag der bewehrten Aufferstebung deß Herrn. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1E9B-D