63.
Auff den Sontag deß Richters der Todten vnd Lebendigen/ oder den XXVI. nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit. Matth. 25.

Der Printz der Ewigkeit/ der Richter aller Sachen/
Heegt Vrtheil; reiß entzwey/ Fels/ Erden/ Berg vnd Meer
Ihr Klüffte/ Tahl vnd See/ gebt eure Todten her/
Ihr Todten komt ans Licht/ komt auß der Hellen Rachen.
Ihr Feinde Gottes komt/ komt vor ihr alten Trachen/
Vnd hört den letzten Spruch/ der euch so herb vnd schwer/
Den Frommen lieblich fällt/ O Ewigkeit verzehr
Die/ die die Donner-Sti i deß Höchsten an wird krachen!
[221]
Der Hauffen/ theilet sich/ der grosse Tag entdeckt
Was vns verborgen vor: was man so tieff versteckt.
Ich seh' hier als verdamt/ die ich vor heilig schätzte:
Hier scheidet Freund vnd Freund auff ewig/ Weib vnd Mann:
Den stöst der Richter hin vnd jenen nimt er an.
Wer vor verschmachtet/ lacht; der weint/ wer sich ergetzte.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das dritte Buch. 63. Auff den Sontag deß Richters der Todten vnd Lebendigen. 63. Auff den Sontag deß Richters der Todten vnd Lebendigen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1F98-B