30.
An Melanien

Ihr glaubet warlich nicht wie schön' es sey zu sehen
Wen ihr den krummen hals noch dreymall krümmer macht.
Vnd durch den weiten mund so wunderlieblich lacht
Der sonst nichts kan/ den nur frisch ligen vnd gutt schmähen.
Euch dünckt der wisse nicht/ wie ihmb doch sey geschehen:
Der zihe närrisch auff mitt seiner newen tracht
So hab euch jener nicht des grusses wehrt geacht
Dem must ihr seine sprach vnd jedes wort bejähen/
Dem mangelts an der stirn/ vnd jener siht nicht reht
Vnd der ist gar zue schön/ vnd dieser gar zu schlecht/
Der kan den degen nicht recht an die seite binden.
Habt ihr den spiegell auch der dort hing an der wandt
Melanie woll je genommen in die handt?
Ey liebe! schawt hienein/ da ist was gutts zu finden.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das erste Buch. 30. An Melanien. 30. An Melanien. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1FCE-2