[282] An eben dem vorigen Feste

Evangel. Matth. V. v. 13. etc.

Text

Der Heiland sprach zu seiner Schaar:
Ihr seyd das Salz der Erden,
Das Salz taugt ohne Kräfte nicht
Und muß zertreten werden.
Ihr seyd mit mir das Licht der Welt,
Den Schatten zu vertreiben,
Die Stadt, so auf dem Berge liegt,
Mag nicht verborgen bleiben.
Das Licht muß in dem Hause stehn,
Nicht unter Scheffeln brennen:
Last euer Licht die Menschen sehn
Und eure Wercke kennen,
Damit sie alle mir durch euch
Im Wandel Ehr erweisen
Und diesen, welcher mich gesand,
Als unsern Vater preisen.
Lehre

Der Heiland lehrt hiermit sein Volck,
Das Wort nicht nur zu faßen;
Denn dies will nicht allein das Ohr,
Es fodert Thun und Laßen.
Wer christlich glaubt und heidnisch lebt,
Der schimpft des Höchsten Lehren
Und wird das, was der Mund erbaut,
Durch böse Frucht zerstören.
Des Guten soll man vor der Welt
Sich nun und niemahls schämen,
Es kan sich mancher unverhoft
Ein seelig Beyspiel nehmen.
[283]
Das Leben zeigt den Christen an,
Der, was er thut und dencket,
So insgeheim als ofentlich
Zu Gottes Ehre lencket.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Günther, Johann Christian. Gedichte. Gedichte. Klagelieder und geistliche Gedichte. Geistliche Oden. An eben dem vorigen Feste [1]. An eben dem vorigen Feste [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2256-6