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Liebeslust an schwarzen Augen
Weicht mir nimmer aus dem Sinn:
So beschloss es ja der Himmel:
Anders wird's nicht künftighin.
Qual nur schafft der Nebenbuhler
Und Versöhnung schliesst er aus;
Aber steigt der Morgenseufzer
Etwa nicht zum Himmelshaus?
Schon vom Anfang aller Tage
Weihte man dem Trunke mich:
Alles, was man da beschlossen
Ganz genau erfüllt es sich.
Rother Wein, ein sich'res Plätzchen,
Und ein Schenke, der dich liebt:
Herz, was willst du Bess'res haben,
Da es doch nichts Bess'res gibt?
Vogt! Der Flöte und der Pauke
Schenke, Gott zu Liebe, mich:
Das Gesetz wird nicht gesetzlos,
Wenn mich ihr Geschwätz beschlich.
Heimlich nur kann ich Ihn lieben:
Von Umarmung und von Kuss
Thu' ich besser nicht zu sprechen:
Niemals wird mir der Genuss.
Auge, wasch' die Brust Hafisens
Von des Grames Bild nicht rein:
Schlug des Holden Schwert die Wunde,
Wird der Fleck untilgbar sein.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. 71.. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2776-1