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Wolle, Herr, den Freund mir wieder
Wohlbehalten senden;
Mache, dass er mich befreie
Aus des Vorwurf's Händen!
Bringet vom gereisten Freunde
Mir die Strassenerde,
Dass mein weltenschauend' Auge
Ihr zum Wohnort werde!
Weh, mir machen von sechs Seiten
Für den Ausweg bange
Antlitz, Maal und Ringellocken,
Flaum, Gestalt und Wange!
Heut', wo ich noch dir gehöre,
Lass Erbarmen walten:
Morgen nützt der Reue Thräne
Nichts dem Staub', dem kalten.
Der du willst von Liebe schwätzen
Überklug und weise!
Nichts hab' ich mit dir zu schaffen;
Glück auf deine Reise!
Armer! Über's Schwert der Freunde
Frommt's dir nicht zu klagen:
Blutgeld nehmen sie von Jenen,
Die sie todt geschlagen.
Schleud're Feuer auf die Kutte,
Weil des Schenken Brauen
Des Imâms Altareswinkel
Kühn in Stücke hauen.
Dich der Grausamkeit zu zeihen
Mag mich Gott bewahren:
Huld und Güte heisst der Holden
Grausames Verfahren.
Spricht Hafis von deinen Haaren,
Ist's nicht kurz; ich wette:
Bis zum Auferstehungstage
Reichet diese Kette.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Te. 65.. 65.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-27E9-0