[409] [411]41.

Schön ist eine Rose nimmer
Ohne Freundeswangen;
Schön ist nimmer auch der Frühling,
Wenn nicht Becher klangen;
Schön ist keine grüne Wiese,
Keine Luft in Hainen,
Wenn nicht Liebchen dort mit Wangen,
Tulpen gleich, erscheinen;
Schön sind rosengleiche Leiber,
Lippen, zuckersüsse,
Doch nur wenn sie das Umarmen
Dulden und die Küsse;
Schön sind tanzende Zipressen,
Und verzückte Rosen,
Doch nur wenn auf ihnen Sprosser
Tausendstimmig kosen;
Schön ist nimmer ein Gemälde
Vom Verstand gemalet,
Nur das Bild des Seelenfreundes
Ist's, was herrlich strahlet;
Schön zwar ist die Flur, die Rose
Und der Saft der Reben:
Aber schön sind sie wohl nimmer,
Weilt kein Freund daneben.
Da, Hafis, der Seele Münze
Keinen Werth errungen,
Ist's nicht schön sie zu benützen,
Gilt es Huldigungen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 41.. 41.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-28F7-A