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Giesst auf diese Art der Schenke
Hellen Wein in den Pocal,
Macht er zu beständ'gen Trinkern
Die Gelehrten allzumal;
Legt er so das Korn des Maales
Unter seiner Locken Ring,
Schaut er manchen Weisheitsvogel,
Der in diesem Netz sich fing.
O des glücklichen Berauschten,
Der nicht weiss beim Weingenuss,
Ob er Mütze oder Schädel
Schleudert an des Zechfreund's Fuss!
Rohe Gier nur kennt der Frömmler;
Alles läugnet er; allein
Gar gekocht wird bald er werden,
Blickt er auf den rohen Wein.
Strebe du bei Tag nach Tugend,
Weil bei Tag des Weines Trank
Mit des Dunkels Rost beleget
Herzen wie ein Spiegel blank.
Der Moment um Wein zu trinken,
Der da glänzt in Morgenpracht,
Ist, wenn ihren Abendschleier
Wirft um's Himmelszelt die Nacht.
Sei auf deiner Hut und trinke
Nimmer mit dem Stadtvogt Wein:
Denn er trinkt den Wein und schleudert
Auf das Glas dir einen Stein.
Aus der Sonnenmütze hebe
Du das Haupt empor, Hafis,
Wenn das Glück auf jenen Vollmond
Deine Loose fallen liess.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 39.. 39.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2B19-8