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Nirgends kann ich Freundschaft schauen:
Wo die Freunde doch geblieben?
Ging die Freundschaft denn zu Ende,
Und wo blieben nur die Lieben?
Trüb erscheint der Quell des Lebens:
Kömmt kein Chiser Glück zu künden?
Farbe änderte die Rose:
Was geschah den Frühlingswinden?
Niemand spricht von einem Freunde,
Der ihm wäre treu geblieben:
Lebt kein Mensch, der Dank empfände,
Und wo weilen nur die Lieben?
Hingeschleudert in die Mitte
Ward der Ball der Gunst und Ehre;
Niemand naht dem Tummelplatze:
Was geschah dem Reiterheere?
Hunderttausend Rosen blühen,
Und kein Vogelruf will schallen:
Was begegnete den Sprossern?
Was geschah den Nachtigallen?
Nimmer spielt Sŏhrē; – die Laute
Scheint den Flammen preisgegeben;
Niemand hat mehr Lust am Rausche:
Wo doch wohl die Trinker leben?
Freundestadt und Liebesscholle
Hiess man ehmals diese Gauen:
Ging die Liebe denn zu Ende,
Und ist kein Monarch zu schauen?
Kein Rubin – schon sind es Jahre –
Ward dem Schacht der Huld entnommen:
Wo doch wohl die Gluth der Sonne,
Wind und Regen hingekommen?
Die geheimen Wege Gottes
Kennt kein Mensch, Hafis; drum schweige,
Denn von wem willst du erfahren
Was der Zeiten Schooss entsteige?