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Kömmt's gleich dem Prediger der Stadt
Nicht leicht zu sagen an:
So lang er Trug und Falschheit übt,
Wird er kein Musulman.
O lerne Zechen und sei mild!
Pocht's auf Verdienst, so irrt
Ein Thier, das niemals Wein geniesst
Und desshalb Mensch nie wird.
Der Name Gottes wirkt von selbst;
O Herz, ermanne dich!
Kein Diw macht durch Betrug und List
Zum Salomone sich.
Empfänglich für den Segen kann
Ein reiner Stoff nur sein:
Zur Perle und Koralle wird
Nicht jeder Thon und Stein.
Stets liebe ich und hoffe drum,
Dass diese edle Kunst,
Nicht wie die ander'n Künste thun,
Nur bringe leeren Dunst.
»Ich gebe« – sprach Er gestern noch –
»Dir morgen, was dich freut.«
Drum lege dich in's Mittel, Gott!
Weil Er es sonst bereut.
Um Sanftmuth des Charakters nur
Fleh' ich zu Gott für dich,
Auf dass nicht wieder mein Gemüth
Durch dich zerstreue sich.
Hafis, so lang' es dem Atom
An hohem Muth gebricht,
Begehrt es nach dem lichten Quell
Der Strahlensonne nicht.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 79.. 79.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2CB0-C