[431] [433]11.

Weisst du wohl was Glück man nenne?
Das Gesicht des Freundes schau'n;
Lieber, als ein König heissen,
Bettler sein in seinen Gau'n!
Seine Seele aufzugeben
Fällt dem Menschen leicht; allein
Trennung von den Seelenfreunden
Kann nur schwer erduldbar sein.
Herzbeklommen; gleich der Knospe,
Eil' ich in den Garten fort,
Und das Hemd des guten Rufes
Will ich mir zerreissen dort;
Will bald, wie der West, der Rose
Das Verborg'ne machen kund,
Bald des Liebesspiel's Geheimniss
Hören aus des Sprossers Mund.
Drück' erst auf des Freundes Lippe
Einen Kuss, wenn du's vermagst,
Weil du sonst im Schmerz der Reue
Hand und Lippe dir zernag'st.
Nütze die gesell'gen Freuden,
Denn wir bleiben vom Moment
Wo wir dieses Haus verlassen
Von einander stets getrennt.
Aus Mănssūr's, des Königs, Sinne
Schwand Hafis, behauptest du;
Führ', o Herr, des Bettlers Pflege
Wieder seinem Sinne zu!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe Nun. 11.. 11.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2CCE-C