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Ruhe, Kraft und Einsicht gingen
An dem Götzen mir verloren
Mit dem marmorharten Herzen
Und dem Silber in den Ohren;
Flink und zart ist dieser Holde,
Schafft, wie Peris, Lust und Freude,
Ist ein vollmondgleicher Türke
Und stolziert in off'nem Kleide;
Durch die heisse Gluth der Liebe,
Die bei ihm mich überfallen,
Muss ich, einem Topfe ähnlich,
Immer siedend überwallen;
Mein Gemüth wird, gleich dem Hemde,
Ruhe wohl erst dann geniessen,
Wenn gleich seinem eig'nen Kleide
Meine Arme ihn umschliessen.
Seine Härte kränkt mich nimmer:
Rosen, die nicht auch verwunden
So wie Honig ohne Stachel,
Hat ja noch kein Mensch gefunden.
Selbst auch dann, wenn in Verwesung
Mein Gebein schon übergangen.
Wird noch immer meine Seele
Liebevoll nach Ihm verlangen.
Was ich glaube, was ich fühle,
Was ich fühle, was ich glaube
Wurde Seiner Brust und Schulter,
Schulter ach, und Brust zum Raube.
Gibt's ein Mittel, gibt's ein Mittel,
Das, Hafis, dich hoffen liesse,
Liegt's in Seiner Lippen Süsse,
Lippen Süsse, Lippen Süsse.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe Schin. 8.. 8.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2E68-F