[525] [527]12.

Wenn im Gaue jenes Mondes
Es auch Schwerter sollte regnen,
Will den Nacken hin ich legen,
Und die Fügung Gottes segnen.
Ich auch kenne, so wie And're,
Wie man Gottesfurcht beweise:
Doch was frommt's bei einem Glücke
Das das Ziel verlor der Reise?
Prediger und Scheïche kommen
Mir fast niemals zu Gesichte:
Gib mir einen vollen Becher,
Oder kürze die Geschichte!
Ich, ein Zecher, ein Verliebter,
Sollte Reue offenbaren?
Gott soll mich davor beschützen,
Gott soll mich davor bewahren!
Nie noch sind auf mich gefallen
Deiner Sonne Gegenstrahlen:
Ach, du Spiegelwange schaff'st mir
Durch dein hartes Herz nur Qualen!
Die Geduld schmeckt gar so bitter,
Gar so schnell vergeht das Leben:
Wann – o könnt' ich es erfahren! –
Wird Er mir zurückgegeben?
Sprich, Hafis, warum du klagest?
Willst der Liebe du geniessen,
Musst du auch zu allen Zeiten
Blut zu trinken dich entschliessen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Zweiter Band. Der Buchstabe He. 12.. 12.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2EDE-5