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Der Huma höchsten Glück's
Wird in das Netz mir gleiten,
Wenn dich der Zufall lässt
An mir vorüberschreiten.
Die Mütze schleudr' ich froh
Empor gleich einer Blase,
Wenn hold dein Angesicht
Mir widerstrahlt im Glase.
Wenn einst der Wünsche Mond
Am Himmel aufgegangen,
Dann dürfte auch ein Strahl
Hin auf mein Dach gelangen.
Da deinem Thron zu nah'n
Verwehrt ist selbst den Winden,
Wie könnte da mein Gruss
Zu dir den Eingang finden?
Die Seele brachte ich
Zum Opfer deinen Lippen,
Im Wahn, sie liessen mich
Ein süsses Tröpflein nippen.
»Lass« – sprach dein Lockenbild –
Die Seele aus dem Spiele:
»Es fallen mir in's Netz
Von diesem Wild gar Viele.«
Tritt ohne Hoffnung nicht
Aus diesem Thor und loose!
Mein Name fällt vielleicht
Dem Glücke aus dem Schoosse.
So oft Hafis vom Staub,
Auf den du trittst, gesprochen,
Hab' ich den Rosenduft
Des Seelenhain's gerochen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. 103.. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2EFF-C