[41] [43]2.

Der Morgen graut; die Wolke
Hüllt sich in Schleier ein:
Den Morgenwein, ihr Freunde!
Auf, bringt den Morgenwein!
Seht, wie auf Tulpenwangen
Der Thau hell niedersinkt:
D'rum bringt mir Wein, o Freunde,
Wein, den man immer trinkt!
Die Luft des Paradieses
Weht von der Wiese Rain:
D'rum trinket unablässig
Vom allerreinsten Wein!
Ein Thron ist's aus Smaragden,
Auf dem die Rose sitzt:
D'rum bringe Wein, der feurig
Gleich dem Rubine blitzt!
Man schloss das Thor der Schenke
Zum zweiten Male zu:
O öffne du es wieder,
Der Pforten Öffner du!
Wohl ist es zu verwundern,
Dass in so froher Zeit
Das Weinhaus man verschlossen
Mit solcher Schnelligkeit.
Dein Mund, roth wie Rubine,
Ist sich des Rechts bewusst,
Das wohl das Salz nur hätte
Auf eine wunde Brust.
Hafis, sei unbekümmert!
Es schlägt das Liebchen »Glück«
Am Ende doch den Schleier
Vom Angesicht zurück.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Be. 2.. 2.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2F2F-9