2.

Der beste König 1

Die Thiere wollten einen König wählen. Es warfen sich viele zur Wahl auf, worunter auch der Löwe und der Hirsch war. An diesem pries man das unschädliche Gemüthe und die prächtige Gestalt. Am Löwen war die Tapferkeit und die ungemeine Stärke der Vorzug. Ein schlauer Affe rieth auf den Elephanten. Er ist stark, sagt er, wie der Löwe und dennoch so gütig als der Hirsch.


Ein Fürst ist allzu schwach, der nicht zu zürnen weiß,
Sein unbeschütztes Volk steht fremder Herrschsucht preis;
Ein Landbezwinger ist ein allgemeiner Würger,
Der Nachbarn Straf und Furcht, doch weit mehr seiner Bürger.
Der ist vollkommen groß, der, recht an Gottes Statt,
Zum Frieden Huld und Recht und Muth zum siegen hat.

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TextGrid Repository (2012). Haller, Albrecht von. Gedichte. Versuch Schweizerischer Gedichte. 25. Einige Fabeln. 2. Der beste König. 2. Der beste König. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3383-6