[6] Widerrufliche Wiederkehr des Blumen Sonnets

An den WohlEselhaften und Seichtgelehrten Herrn Hasewald Langohr. sonsten genandt Dünkelwitz; Vornehmen Sachwaltern deß Rahts zu Klügelheim. Seinen. und aller Teutschliebenden. ringmögenden Abgönner. und ohnmächtigen Mißförderer.


Mit Disteln kehr ich üm. Es ist/ was blüht hierinnen
Nicht für dein Distelmaul/ mein Klügling. Von dem Sand/
Ein Distel-kraut Salat geht lieblich-wohl zurhand
Dem Esel Risel-ein. Nun/ Disteln hier zerrinnen/
Hier findet Blumen-füll für Disteln dein Verstand/
Mein Hochge Ohrter Herr: Es ist kein Distel-rand/
Den unsre Pegnitz wäscht. Ob Disteln Lust gewinnen/
Heist Eselhafter Trieb. Dein Distel-hungerband
Macht dich zum Müllertier. Es hasst der Disteln Land
Ein Blumen-buntes Feld. Auf/ Distelmaul! von hinnen.
Laß Blumen unbeschnarcht/ die nicht für Distel-Sinne
Vnd deinen Distelkopf. 1 Ich thue mein Blumen-pfand
Nur ädlen Teutschen ein; du bist ihr Distel-brand:
Drüm ghört ein Distel-krantz auf deiner Ohren Zinnen

Dein
willmütiger
Aechter

Momomastix.

Fußnoten

1 Wo man den hinwirft/ so kehrt er die Stachel übersich.

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TextGrid Repository (2012). Harsdörffer, Georg Philipp. Gedichte. Fortsetzung der Pegnitz-Schäferey. Distelsonnett. Distelsonnett. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-34E4-2