[Ich sah dich, Freund, durchs hohe Saatfeld, schreiten]

[115]
Ich sah dich, Freund, durchs hohe Saatfeld, schreiten.
Du gingst allein, dein Haupt nur überragte
die Ähren, die das Abendroth vergoldet.
Doch beugtest du von Zeit zu Zeit dich nieder
und immer wieder warst du ganz verschwunden.
Nun sage mir: was suchest du im Felde?
– Mein Freund, die hohe Saat hat dich betrogen.
Ich war allein – mit einem kleinen Mädchen.
Zu ihrem Munde beugt ich mich hernieder
und suchte dort und fand gar süsse Früchte,
indes die goldnen Ähren uns verhüllten.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hartleben, Otto Erich. Gedichte. Meine Verse 1883-1904. [Ich sah dich, Freund, durchs hohe Saatfeld, schreiten]. [Ich sah dich, Freund, durchs hohe Saatfeld, schreiten]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-365D-4