[89] Revolverle

1

Von keiner Noth besiegt und keiner Liebe,
hab ich genossen früh und stets genossen.
Die Eltern starben mir, und kalt verschlossen
fröhnt ich als Kind schon eigensüchtgem Triebe.
Bekam derzeit vielleicht zu wenig Hiebe
und ward verzogen früh zu eitlen Possen?
Und doch hat sich der Mutter Blut ergossen
in meine Brust, dass es lebendig bliebe.
Mein Herz war warm und warm hat es empfunden,
für alles Edle hat mein Puls geschlagen.
Das Leben schwoll, die Dämme sind geschwunden,
der Sinne Strom hat sie hinweggetragen.
Du, Pepi, hast das Lösungswort gefunden:
Revolverle kannst du so drollig sagen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hartleben, Otto Erich. Gedichte. Meine Verse 1883-1904. Revolverle. 1. [Von keiner Noth besiegt und keiner Liebe]. 1. [Von keiner Noth besiegt und keiner Liebe]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-380D-A