[Sprödes, knospenkeusches Mädchen]

[148]
Sprödes, knospenkeusches Mädchen,
könnt ich einmal noch dich küssen
scheu wie einst, da du erröthet –
hab auch selbst erröthen müssen.
Die gesenkte braune Wimper
hielt den süssen Groll zusammen,
hielt die zage Gluth verborgen,
deines Busens erste Flammen.
Könnt ich einmal noch beklommen,
reinen Herzens so dich schauen,
da ich reuevoll und bangend
hing an deinen Augenbrauen!
Was ich gierig je genossen,
lauten Lebens wilde Lüste,
gäb ich hin für jenes Zagen,
da ich scheu zuerst dich küsste.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hartleben, Otto Erich. Gedichte. Meine Verse 1883-1904. [Sprödes, knospenkeusches Mädchen]. [Sprödes, knospenkeusches Mädchen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3815-3