Herbstgefühl

Grünen, Blühen, Duften, Glänzen,
Reichstes Leben ohne Gränzen,
Alles steigernd, nirgends stockend,
Selbst die kühnsten Wünsche lockend:
Ja, da kann ich wohl zerfließen,
Aber nimmermehr genießen;
Solche Flügel tragen weiter,
Als zur nächsten Kirschbaum-Leiter.
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Doch, wenn roth die Blätter fallen,
Kühl die Nebelhauche wallen,
Leis durchschauernd, nicht erfrischend,
In den warmen Wind sich mischend:
Dann vom Endlos-Ungeheuren
Flücht' ich gern zum Menschlich-Theuren,
Und in einer ersten Traube
Sieht die Frucht der Welt mein Glaube.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Vermischte Gedichte. Herbstgefühl. Herbstgefühl. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-39AF-9