Die junge Mutter

Sie hat ein Kind geboren,
Zu höchster Lust in tiefstem Leid,
Und ist nun ganz verloren
In seine stumme Lieblichkeit.
Es blüht zwei kurze Tage,
So daß sie's eben küssen mag,
Und ohne Laut und Klage
Neigt es sein Haupt am dritten Tag.
Und wie es still erblaßte,
So trägt sie still den heil'gen Schmerz,
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Und eh' sie's ganz noch faßte,
Daß es dahin ist, bricht ihr Herz.
Der mit dem Lilienstengel
Sonst tritt aus einem finstern Thor,
Er ging, der Todes-Engel,
Aus ihrem eig'nen Schooß hervor.

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TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Balladen und Verwandtes. Die junge Mutter. Die junge Mutter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3A02-1