Virgo et Mater

Der Jungfrau Bild,
Im Arm das Kind,
Blickt sanft und mild
Durch Nacht und Wind.
Ein armes Mägdlein knie't davor,
Sie schaut nur dann und wann empor,
[178]
Doch, wenn das Lämpchen Funken sprüht,
So sieht man, wie sie glüht.
Die Lampe geht
Auf einmal aus;
Ihr Athem steht,
Sie schwankt nach Haus.
Die Jungfrau kann ihr nicht verzeih'n,
Die Mutter wird sie benedei'n,
Stellt sie der Heil'gen über's Jahr
Mit ihrem Kind sich dar.
Sie fühlt's, und spricht:
Du reine Magd,
Dir gleich' ich nicht,
Doch unverzagt!
Dir, Mutter, die der Sohn erkannt,
Die unter'm Kreuz noch bei ihm stand,
Dir will ich gleichen für und für,
Und dann vergiebst du mir!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Balladen und Verwandtes. Virgo et Mater. Virgo et Mater. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3B21-4