Im römischen Carneval

Einst bin ich unter'm Maienbaum gelegen,
Und, wie ich lag, hat sich ein Wind erhoben!
Wie sind die Blüten da um mich gestoben!
Wie unermeßlich schien des Frühlings Segen!
Jetzt, däucht mir, seh' ich einen gleichen Regen,
Doch von Gestalten, Licht und Gut gewoben!
Als hätten sich die gold'nen Sterne droben
Geschüttelt, welche alles Höchste pflegen.
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Vom stillen Reizenden zum Blendend-Schönen,
Es fehlt kein Glied der holden Formenkette,
Und meinen Augen scheint sie nicht zu enden.
Drum reicht den Kranz, die Königin zu krönen,
Nicht mir; denn eh' ich sie gefunden hätte,
Wär' er gewiß verwelkt in meinen Händen!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Sonette. Im römischen Carneval. Im römischen Carneval. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3C0F-8